Aktuelles

TERMINE DES FÖRDERVEREINS

Ein trauriger Tag

Am 14. April 2024 ist unsere langjährige Buchrestauratorin und Buchpflegerin Heide Ilchmann im Alter von 78 Jahren verstorben. Heide Ilchmann war gelernte Diplom-Bibliothekarin und hat sich in die Buchrestauration hineingearbeitet. Wohl jedes alte Buch in der Bibliothek ist zumindest pflegerisch durch ihre Hände gegangen. Jahrelang hat sie in der Buchwerkstatt am Mariengymnasium die alten Bücher gesichtet, entstaubt, gesäubert, von Schimmel befreit, aufbereitet und gepflegt. Maroquin Lederbalsam war ihr ein treuer Begleiter, um die alten Ledereinbände wieder geschmeidig zu machen.

Nur dort, wo der Restaurationsbedarf zu groß war, weil fehlende Teile vom Einband oder den Buchseiten ergänzt werden mussten, wurden die entsprechenden Bände an einen Restaurationsbetrieb weitergeleitet… alles unter Aufsicht von Heide Ilchmann. Da die Erstdurchsicht der alten Bände meistens in ihrer Hand lagen, hat sie auch die meisten interessanten Fundsachen aus den Büchern gefischt, von getrockneten Blumen bis hin zu aufwändigen Scherenschnitten.

Seit 2000 war Heide Ilchmann für die alte Bibliothek tätig. Ihre Arbeit war für die historischen Bände von großer Wichtigkeit, und da sie sich dessen bewusst war, hat sie diese verantwortungsvolle Aufgabe mit großer Hingabe erfüllt. Als festangestellte Buchpflegerin wurde ihre Tätigkeit natürlich bezahlt. Ein Teil dieser Bezahlung kam vom Förderverein.

Heide Ilchmann mit dem Homann-Atlas in der alten Bibliothek (Foto: Christoph Hinz)

Sie blieb weit über ihr Rentenalter hinaus an ihrem Arbeitsplatz im Mariengymnasium. Als dann plötzlich die Gelehrtenbibliothek des Notars und ehemaligen Bürgermeisters von Jever Heinrich Bernhard Jürgens (1771 bis 1846) in den Besitz der Bibliothek gelangte, hat Heide Ilchmann noch einen Großteil der rund 1250 Bücher aufbereitet, bevor sie endgültig in den Ruhestand ging. Nun ist sie für immer von uns gegangen. Der Vorstand und die Mitglieder das Fördervereins möchten Heide Ilchmann für ihre Tätigkeit zum Wohle der Bücher danken.  

Vortrag von Peter Kemper am 28.3. – eine Nachlese

Am 28. April entführte uns der Autor und Journalist Peter Kemper in die Welt des Jazz. Sein Lesung aus „The Sound of Rebellion – Zur politischen Ästhetik des Jazz“ war als Vortrag konzipiert und inhaltlich hochinteressant, strukturell sowie sprachlich exzellent. Kempers Verbalisierung war klar, sicher und dynamisch. Das hat das anwesende Publikum nicht nur beeindruckt, sondern hat ihnen auch Spaß bereitet, wie man an den Reaktionen erkennen konnte.

Sein durch Bilder, Zitate und Videos begleiteter Beitrag war nicht nur kurzweilig, er gab auch musikalische Einblicke in die Welt des Jazz-Rebells Charles Mingus und verglich ihn mit der politischen Aussage eines Jazzmusikers der Moderne, Kamashi Washington. Während ersterer die Welt für die afroamerikanischen Musiker aufbrechen wollte, sucht letzterer die geteilte amerikanische Gesellschaft wieder zu einen. Beide Konzepte sind Reaktionen auf die jeweilige Lebenswirklichkeit.

Der Abend war gut besucht. Jever ist nicht unbedingt als Jazz-Hochburg bekannt, doch ein sehr fachkundiges Publikum hatte sich eingefunden, welches im Anschluss an den Vortrag weiterführende Fragen stellte, die Peter Kemper souverän beantwortete. Selbst den weiten Weg von Leer hatte ein Zuhörer nicht gescheut, um einen instruktiven Vortrag zu erleben, der mir, als jemand der beim Jazz eher an der Oberfläche schwimmt, einen deutlichen Informations- und Erkenntniszugewinn brachte.

Jazzkoryphäe Peter Kemper liest in der Bibliothek

„The Sound of Rebellion – Zur politischen Ästhetik des Jazz“ – Multimediale Lesung und Buchvorstellung

Der Förderverein hat es geschafft, den bedeutenden Autor und Jazzkenner Peter Kemper zu einer Lesung in die Bibliothek einzuladen. Am 28. März um 19 Uhr (der Eintritt ist frei) wird dieser aus seinem neuen Buch „The Sound of Rebellion – Zur politischen Ästhetik des Jazz“ vorlesen und den Vortrag durch Hörbeispiele und Videoeinspielungen bereichern.   

Kemper geht in seinem Buch – die Frankfurter Rundschau nennt es ein „neues Standardwerk“ – davon aus, dass Jazz schon immer in die Auseinandersetzungen um Rassismus und soziale Ausgrenzung verstrickt war. Erstmals wird hier die Emanzipationsgeschichte der Afro-Amerikaner in den letzten 100 Jahren anhand der Geschichte des Jazz nachgezeichnet. Dieser „Glücksfall eines Jazzbuchs“ (FAZ) stellt gleichzeitig eine Einführung in das Werk der wichtigsten Musiker dar.

Dabei verliert Kemper bei aller Quellensorgfalt nie seinen spannenden, erzählerischen Pfad, weil er reale Situationen aus dem Leben der Musiker zur Grundlage der Analyse nimmt. So weist er z.B. nach, dass Louis Armstrong alles andere als ein Unterhaltungsclown war, sonders sich persönlich mit US-Präsident Eisenhower wegen dessen mangelnder Unterstützung gegen die Rassisten anlegte.

Autor und hr2-Moderator Peter Kemper © HR

Schwerpunkt sind die Sechziger Jahre. Hier positionierten sich Künstler wie Charles Mingus, John Coltrane, Archie Shepp oder Sun Ra,  Black Consciousness und Afrofuturismus wurden Voraussetzungen für neue Ausdrucksformen der Musik. Aber bis in die Gegenwart spinnt Kemper den Faden, kann erklären, warum Hip-Hop und Jazz zwar musikalisch, aber kulturell keineswegs so unterschiedlich sind. Den Abschluss bilden führende zeitgenössische Künstler wie Angel Bat Dawid oder Kemasi Washington im Umkreis von „Black lives matter“. Sie akzentuieren den Jazz als universelle Sprache des Widerstands  neu. 

Doch worin liegt der subversive Kern des Jazz? Im demokratischen Charakter der Improvisation? In kämpferischen Texten und Titeln oder in der Soundsprache selbst? Wie weit reicht die Schlagkraft eines politisch verstandenen Jazz?  Wo liegen seine Potentiale? Das demonstriert Kemper mit Video- und Soundbeispielen. In Jever wird er dies anhand des Startrompeters Louis Armstrong, des Bassisten und Komponisten Charles Mingus, des Trompeters und Boxers Miles Davis sowie des Saxophonisten Kamasi Washington tun.  

Dr. Peter Kemper machte beim Hessischen Rundfunk Radio, gestaltete in Frankfurt das Programm für das dortige Jazzfestival und ist Autor von Büchern über John Coltrane, Eric Clapton, die Beatles, Muhammad Ali und Helge Schneider.

Helge Schneider als stolzer Besitzer von Peter Kempers Buch

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Erster Schritt zur Sanierung des Buchkellers am 30. Januar 2024

Der Buchkeller im Mariengymnasium, in dem wesentliche Altbestände der Bibliothek eingelagert sind, befindet sich in einem traurigen Zustand. Seit Jahren frisst dort ein Trocknungsgerät Strom, damit die Bücher keinen Schaden nehmen. Der Putz bröckelt von den Wänden, überall befinden sich schwarze Stellen, der Fußboden ist aufgebrochen. Kurzum: der Raum hat deutlich Sanierungsbedarf. Der geschäftsführende Vorstand des Fördervereins hat beschlossen, Geld dafür zur Verfügung zu stellen.

Herr Peters, Herr Kroll, Herr Schmid und Herr Alpaslan bei der Begehung des Buchkellers

Am 30. Januar wurde eine Begehung durchgeführt mit Herrn Alpaslan und Herrn Schmid vom Bauamt des Landkreises, Herrn Harms von der Fa. comtec aus Aurich und den Herren Klitsch, Kroll und Peters vom Förderverein. Der Landkreis hat guten Willen gezeigt, sich in die Sanierung einzubinden, zumal die Hauptursache für die feuchte Ecke im Keller offensichtlich das defekte Fallrohr außen ist. Wir erwarten nun einen Kostenvoranschlag der Fa. comtec und werden diese an den Landkeis zur Begutachtung und Stellungnahme weiterleiten.

Herr Schmid und Herr Harms im Buchkeller

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Erneute Ehrung für unseren Schatzmeister

Am 5. Januar abends, im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Jever, wurde erneut unser Schatzmeister Hartmut Kroll geehrt. Vom Bürgermeister der Stadt Jever, Jan Edo Albers, bekam er den Fräulein-Marien-Taler überreicht. Der Marien-Taler ist die zweithöchste Auszeichnung, welche die Stadt Jever vergibt.

Bürgermeister Jan Edo Albers und Hartmut Kroll anlässlich der Verleihung des Fräulein-Marien-Talers.

Hartmut Kroll hat durch seine Tätigkeit als Schatzmeister unseres Fördervereins, und da vor allem für das Einwerben von Stiftungs-und Sponsorengeldern im oberen sechsstelligen Bereich, dazu beitragen können, die Bibliothek des Mariengymnasiums finanziell so auszustatten, dass sie heute als Attraktion der Stadt Jever und als Vorzeigeobjekts des Trägers Landkreis Friesland an vorderer Stelle steht. Wir wollen hier seine Verdienste nicht wiederholen; man kann sie im weiter untenstehenden Bericht bezüglich der Verleihung des Friesland-Talers nachlesen.

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Ehrung unseres langjährigen 1. stellvertretenden Vorsitzenden Werner Menke

Am 5. Januar 2024 vormittags wurde unser langjähriger 1. stellvertretender Vorsitzender für sein jahrzehntelanges, vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Landkreis Friesland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Sein Engagement umfasst Umwelt- und Naturschutz, literarische Publikationen und Veranstaltungen sowie Historisches unsere Region betreffend. Sein Spektrum war breit, seine Veröffentlichungen zahlreich, die Vorträge immer interessant.

Der Landrat Sven Ambrosy verziert das Jackett von Werner Menke mit einem Kreuz besonderer Art

Wir schließen uns hier den Worten des Landrats Sven Ambrosy an, der ausführte, dass, wenn einer das Bundesverdienstkreuz verdient habe, dann sei es Werner Menke. Glückwunsch, Werner! …und du bist weiterhin gern gesehen in der Bibliothek, um Material für deine Recherchen einzusehen.

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Bericht 25-Jahr-Feier

Hier erwartet der uns geneigte Besucher einen Bericht von der gelungenen 25-Jahr-Festivität in der Aula des Mariengymnasiums.

Grußwort vom Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck (Foto Tina Haseneyer)

Die Veranstaltung hat nun stattgefunden, und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sie ein voller Erfolg war. Da es keine öffentliche Veranstaltung war, hatte der Förderverein im Vorfeld ca. 160 Einladungen an die Fördervereinsmitglieder, Sponsoren, Mitarbeiter, Politiker und Schulleitungsmitglieder versandt. Die Hälfte etwa ehrte uns mit ihrer Teilnahme.

Nachdem Hartmut Peters, Vorsitzender des Fördervereins, die Veranstaltung eröffnet hatte, sprach Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck sein Grußwort.

Grußwort vom Landrat Sven Ambrosy (Foto Tina Haseneyer)

Auch unser Landrat Sven Ambrosy ließ es sich nicht nehmen, in einem lockeren und gelungenen Beitrag den Förderverein für sein Engagement zu loben und die Wichtigkeit unserer Bibliothek hervorzuheben. Es war uns wichtig, dass Sven Ambrosy ein paar (mehr) Worte spricht, hat er doch das Tun des Fördervereins über viele Jahre wohlwollend und unterstützend begleitet.

Die Bibliotheksleiterin Dr. Anja Belemann-Smit stellte in ihrer Rede einmal mehr den Wert der Bibliothek und das Tun des Bibliotheksteams heraus und beschrieb die Verdienste des Fördervereins.

Einführungsrede Dr. Anja Belemann-Smit (Foto Tina Haseneyer)

Den ersten musikalischen Beitrag brachte das Quartett Friesland Concerto mit einer Sonata in vier Sätzen von Gottfried Finger aus dem Notenfundus der alten Bibliothek, ehemals gesammelt von Johann Ludwig Fürst zu Anhalt-Zerbst. Es war eine angemessene musikalische Einstimmung in die Feier.

Friesland Concerto [Foto Tina Haseneyer]

In einem locker moderierten Gespräch führten anschließend Dorothe Levin (zur Zeit der Neugründung der Bibliothek und des Fördervereins Schulleiterin am Mariengymnasium), Hartmut Peters (Ex-Schulbibliothekar und Initiator des Bibliothekneubaus) sowie Hartmut Kroll (seit der Stunde Null über alle Maßen erfolgreicher Schatzmeister des Fördervereins) das Publikum zurück in die Entstehung des Neubaus für die alte Bibliothek und die Zusammenführung der schulischen Einzelbibliotheken mit einem Buchbestand von über 40.000 Bänden sowie in die Geburtsstunden des Fördervereins.

Moderation zur Entstehung der Bibliothek und des Fördervereins Hartmut Peters, Dorothe Levin, Hartmut Kroll (Foto Tina Haseneyer)

Viele interessante Anekdoten garnierten diesen Gesprächskreis, der die Bibliotheksgeschichte der letzten 25 Jahre einmal in anderer Form erfahrbar machte.

Ein literarischer Beitrag durfte bei einer Veranstaltung wie dieser natürlich nicht fehlen, und so entführte der 1. stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Jürgen Klitsch, die anwesenden Besucher in die Welt des literarischen Vormärz. Klitsch führte in die Person Joseph Mendelssohn ein. Er war ein in Jever geborener Autor, der durch seinen öffentlich ausgetragenen Streit mit Karl Gutzkow und seine „Pariser Briefe“ und die Schrift „Eine Ecke Deutschlands“ nachhaltig bekannt wurde.

Vortrag zu Joseph Mendelssohn Hans-Jürgen Klitsch (Foto Tina Haseneyer)

Klitsch legte den Streit Mendelssohn und Gutzkow dar und zitierte aus den genannten Werken, wobei vor allem die Passagen aus den Pariser Briefen durch Mendelssohns Scharfzüngigkeit die Zuhörer amüsierten.

Musikgruppe Iko Andrae, Andreas Bahlmann, Eckhard Harjes (Foto Tina Haseneyer)

Zum Abschluss spielte das Trio Andrae, Bahlmann, Harjes zwei Songs. Als erstes ein Lied über Fritz Levy (komponiert und getextet von Iko Andrae); als zweites das eindrucksvolle „Leed för den Häftling 562“ von Oswald Andrae. So kam auch eine nachdenkliche Note in diese Veranstaltung. Nach Levy und Andrae sind zwei Räume der Bibliothek benannt.

Der Ehrenvorsitzende des Fördervereins Enno Schönbohm (Foto Tina Haseneyer)

Es durften auch die notwendigen Ehrungen nicht fehlen. Mit einem Präsent geehrt wurde Enno Schönbohm, Ehrenvorsitzender und Gründungsvorsitzender des Fördervereins.

Dr. Matthias Bollmeyer wird geehrt für 25 Jahre Schriftführer des Fördervereins (Foto Tina Haseneyer)

Dr. Matthias Bollmeyer hat dem Förderverein seit der Gründung als Schriftführer seine Freizeit geopfert.

Hartmut Kroll wird geehrt für 25 Jahre Schatzmeister Förderverein – hier sieht man, wie gut die Zusammenarbeit im Vorstand war (Foto Tina Haseneyer)

Hartmut Kroll hat die gesamten 25 Jahre als Schatzmeister unermüdliche und unbezahlbare Arbeit geleistet.

Hartmut Kroll wird geehrt für 25 Jahre Schatzmeister Förderverein – es geht auch ernsthaft (Foto Tina Haseneyer)

Besonders gefreut hat uns, dass der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Jever, Wilfried Wolken, einen Scheck mitgebracht hatte. Der Spendenbetrag der Stadt war nur klein, aber als symbolische Geste von großem Wert.

Anschließend wurden die Gäste zu einem kalten Büffet und an die Getränkebar gebeten. Die vom Förderverein engagierte „Bufdine“ Neele und ihre beiden Freundinnen leisteten hervorragende Arbeit. Sie lasen den Besuchern die Wünsche von den Augen ab und hatten sowohl die Speisen als auch die Getränke „voll im Griff“. Euch gilt unser Dank, auch für die Hilfe beim Aufräumen. Ihr wart einfach klasse.

Parallel zur Verköstigung hatten Hartmut Peters und Hans-Jürgen Klitsch eine Buchausstellung vorbereitet: „Die Bibliothek öffnet ihre Schatzkammer“. Neben ein paar herausragenden Wiegendrucken und Büchern in Prachteinbänden aus dem Bibliotheksbesitz hatten sie den Schwerpunkt auf „Unikate“ gelegt, Schriften, die nur in der Bibliothek des Mariengymnasiums nachgewiesen sind. Das sind ca. 400, von denen ein gutes Dutzend präsentiert wurden. Natürlich durfte auch eine kleine Sonderabteilung in der Ausstellung nicht fehlen: „Die Sammlung Joseph Mendelssohn“.

Ein Blick in die Ausstellung ‚Die Bibliothek öffnet ihre Schatzkammer‘ bevor die Schedelsche Weltchronik aus dem Tresor geholt wurde (Foto Tina Haseneyer)

Fazit: der Aufwand hat sich gelohnt; der Förderverein war zufrieden mit einem gelungenen Event. Die Gäste dankten dem Förderverein für die Einladung.

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Der Einladungsflyer, wie er an unsere Mitglieder und Förderer verschickt wurde
Das Programm für die Veranstaltung

25 Jahre Förderverein

Am 11. November begeht der Förderverein mit einer Feier sein 25jähriges Bestehen.

Nun steht auch ein Plan für die Feierstunde fest. Sie beginnt um 11 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums.

Eine kurze Festrede und ein paar Grußworte wird es geben, eingerahmt von Musik (Friesland Concerto wird etwas aus Musikalien von Fürst Johann Ludwig darbieten, Eckhard Harjes, Iko Andrae und Andreas Bahlmann werden Lieder zu Fritz Levy und von Oswald Andrae spielen) und ein paar Auszügen aus den Pariser Briefen von Joseph Mendelssohn (gelesen von Hans-Jürgen Klitsch).

Vor der Bibliothek werden die Gäste anschließend mit einem Büffet und Getränken verwöhnt. Im Hollmann-Raum wird eine Ausstellung von raren Büchern (von 1491 bis ca. 1790) aufgebaut sein, um zu zeigen, was der Verein fördert.

Alle Vereinsmitglieder, Honoratioren, Spender, Förderer, Sponsoren etc. werden angeschrieben und erhalten eine förmliche Einladung.

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450 Jahre Mariengymnasium

Der Vorstand des Fördervereins hatte zum Tag der Projektepräsentation anlässlich des 450jährigen Schuljubiläums am 2. September 2023 eine Ausstellung von herausragenden alten, sowie nur in unserem Bestand nachgewiesenen Büchern. Titel der Ausstellung: Die Bibliothek öffnet ihre Schatzkammer – Seltene Bücher von 1491 bis 1790″

Im Vordergrund der „Homann-Atlas“

Von „Joh. Bapt. Homanns grosser Atlas über die ganze Welt“ (329 Kupferstiche im Großformat von 1688 -1739) über den Prachteinband, in welchem Johannes Sleidanus‘ „Warhafftige Beschreibung Geistlicher und Weltlicher Historien under dem Großmechtigsten Keiser Carolo dem fünfften verlauffen“ (Basel 1557) (siehe Abb. auf dem Plakat) gebunden ist, bis hin zu einer wertvollen Handschriftensammlung von 1548 „Der Prediger in Jeverland Bedenken und Confession wider das Interim“ hatten wir wahrhaftig Schätze unserer Bibliothek aufgefahren.

Im Vordergrund die Schedelsche Weltchronik

Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Wir wurden gleichsam überrannt. Für viele Besucher aus der Elternschaft war es der erste Besuch in unserer alten Bibliothek. Für eine Reihe von ihnen war es auch eine völlig neue Erfahrung, vor solch alten Büchern zu stehen. Es war erstaunlich, wie bedacht die Besucher sich verhielten, trotz des zeitweilig fast überfüllten Ausstellungsraums. Immer wieder wurde die Frage gestellt, was denn unser ältestes Buch sei. Auch dies hatten wir natürlich ausgestellt: eine „Biblia integra“, gedruckt in Basel bei Johannes Froben im Jahr 1491. Das machte gewaltig Eindruck.

Nicht seltener wurde gefragt, was denn unser wertvollstes Buch sei. Um diese Frage zu beantworten, lag die Schedelsche Weltchronik auf Latein aus dem Jahre 1493 bereit: „Registrum huius operis libri cronicarum“. Dieses Werk hinterließ nicht minder Eindruck bei den Besuchern.

Dem Anlass gemäß hatten wir auch eine Reihe von besonderen Exponaten ausgewählt. Von den etwa 400 nur in der Bibliothek in Jever nachgewiesenen Schriften, haben wir zwölf in der Ausstellung gezeigt. Die anonym verfassten unterhaltsamen Geschichten über „Leben und Thaten Des Welt-berüchtigten Spitzbuben Louis Dominique Cartouche  und seiner Cammeraden“ von 1722 fanden ihren Platz, und da der Bezug zu Jever nicht fehlen durfte, wurden Adrian Bohlens Schriften gezeigt, u.a. „Passio oder Die Geschichte von dem unschuldigen Leiden und Sterben unsers Herrn … in der Kirchen zu Jever vorgestellet“ von 1714.

Das Mariengymnasium als Institution im Friesischen wurde 1573 als Lateinschule von Maria zu Jever testamentarisch verfügt. Und natürlch bedurfte es einer Ordnung. Diese liegt, verfasst von Edo Hildericus und 1573 in Wittenberg gedruckt, vor: „Leges Generales Novae Scholae Jeverensis“. Auch dies ein Unikat – und ein wichtiges Exponat zum 450jährigen Schuljubiläum.

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Friesland-Taler für unseren Schatzmeister Hartmut Kroll

Unser Schatzmeister Hartmut Kroll bekam am 21. September 2023 den Friesland-Taler des Landkreises Friesland überreicht. Diese Ehrung wird nur wenigen Menschen in unserem Landkreis zuteil. Hartmut Kroll hat diese Ehrung wahrlich verdient. Seit bald 25 Jahren dient er dem Förderverein als emsiger Schatzmeister; davor hat er dieses Amt im Heimat- und Altertumsverein Jever ausgefüllt.

Hartmut Kroll und Landrat Sven Ambrosy bei der Verleihung des Friesland-Talers

Seine Leistungen für den Förderverein Bibliothek sind kaum in Worte zu fassen. Wenn die Bibliothek, in der Trägerschaft des Landkreises Friesland, in den fast 25 Jahren ihres Bestehens 1.000.000 € als Mittel zur Verfügung hatte, um Baumaßnahmen, Einrichtung und Ausgaben für Buchrestaurierung zu finanzieren, so hat Hartmut Kroll davon 600.000 € an Spenden, Fördermitteln, Stiftungsgeldern und ähnlichem eingeworben. Ohne seine Arbeit wäre die Bibliothek heute bei weitem nicht das, was sie ist.

Seine unnachahmlich unaufdringliche, aber hartnäckige Art, Stiftungen, Förderer, Institutionen um finanzielle Unterstützung für die Belange der Bibliothek anzugehen, mündete in der Regel in Zusagen – von Kleinbeträgen bis hin zu Zuwendungen im hohen fünfstelligen Bereich. Darüber hinaus, waren seine inhaltlicher Beiträge für die Projekte des Fördervereins und der Bibliotheksentwicklung ein weiterer Garant für unser erfolgreiches Arbeiten.

Sven Ambrosy und Hartmut Kroll beim offiziellen Pressefoto

Anlässlich der Verleihung der Medaille hatte der Landkreis Friesland zu einer Feierstunde mit anschließendem kleinen Büfett geladen. Neben den Vertretern des Landkreises Friesland, der Stadt Jever und der Bibliothek des Mariengymnasiums waren auch Hartmut Krolls Weggefährten aus dem Förderverein, seine komplette Familie mit Kindern und Enkelkindern sowie andere, ihm nahestehende Personen geladen.

Hartmut Kroll bei seiner Dankesrede

In einer gelungenen Rede stellte Landrat Sven Ambrosy sowohl die charakterlichen Eigenschaften als auch die finanzpolitische Geschicklichkeit des Geehrten heraus. Dieser bedankte sich in einer kurzen Ansprache, in der er besonders spannende Situationen während seiner Schatzmeistertätigkeit illustrierte. In seiner Rede hatte der Landrat auf die Wichtigkeit des Ehrenamtes hingewiesen, und welch glückliche Fügung war es, dass just an diesem Tage der niedersächsische Minister für Kultur und Wissenschaft, Falko Mohrs, in Jever weilte und vor der offiziellen Veranstaltung Hartmut Kroll für sein ehrenamtliches Engagement und sein erfolgreiches Tun dankte.

Hartmut Kroll, Falko Mohrs (Minister für Kultur und Wissenschaft) und Sven Ambrosy (Landrat)

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Jürgens-Bibliothek nun komplett eingestellt

Der gesamte Bestand der Jürgens-Bibliothek (siehe dazu auch unten) ist nun in den vom Förderverein angeschafften, neuen Vitrinenschränken sicher und repräsentativ eingestellt. Am 8. August 2023 konnten Hartmut Peters und Hans-Jürgen Klitsch die letzten Bände auf die Regalböden stellen.

Bücherkisten und noch zum Teil leere Regale im Fritz-Levy-Raum (Foto: Tina Haseneyer)

Möglich wurde dies, weil die Bibliotheksmitarbeiterin Tina Haseneyer den größten Teil der noch einzustellenden Bücher aus dem Kellerarchiv schon in mehr als einem Dutzend Kisten in den Fritz-Levy-Raum geschleppt hatte, so dass nur ein kurzer Weg zum Bücherregal zu überwinden war. Herzlichen Dank für diesen selbstlosen Einsatz.

Hartmut Peters beim Einstellen der Jürgens-Bibliothek im Fritz-Levy-Raum (Foto: Tina Haseneyer)
Hans-Jürgen Klitsch beim Einstellen der letzten Bücher der Jürgens-Bibliothek in den Vitrinenschränken im Büro

In Zuge der Abschlussaktivitäten für die Jürgens-Bibliothek begannen Hartmut Peters und Hans-Jürgen Klitsch auch, die neuen Vitrinenschränke für die Spezialsammlungen zu nutzen, nämlich der von Autoren, die einst das Mariengymnasium besucht oder dort gelehrt haben: Joseph Mendelssohn, Georg von der Vring, Oswald Andrae oder Otto Erich Hartleben. Nun bekommen auch deren Werke einen ihnen angemessenen Standplatz.

Hans-Jürgen Klitsch freut sich, dass die Sammlung O.E. Hartleben (um die sich der generöse Eckhard Fürlus verdient gemacht hat) ein schönes Plätzchen zugewiesen bekam.

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UV-Lichtschutzfolien in der Bibliothek

Die Mitarbeiterin der Fa. MB-Design beim Kleben der Schutzfolien im Büro

Der Förderverein hat mal wieder sein Portemonnaie geöffnet, um einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bücher zu leisten. Eindringendes UV-Licht schadet den Büchern, sie bleichen aus. Weil nun auch historische Bände (u.a. die Jürgens-Bibliothek, siehe Bericht zu den neuen Vitrinenschränken unten) im Fritz-Levy-Raum, im Flur vor dem Büro und im Büro präsentiert werden, war es nötig, UV-Schutzfolien anzubringen, denn ein geeigneter Lichtsschutz durch andere Vorrichtungen war nicht absehbar. Um das Paket komplett zu machen, hat der Förderverein auch das Foyer mit ins Auge gefasst. So wurden am 19. und 20. Juli durch die Firma MB-Design die Schutzfolien an alle Fenster der genannten Räume geklebt, damit die Bücher nun vor UV-Strahlen geschützt sind. Den Förderverein hat dies 3.000,- € gekostet, aber wir denken, dass es gut angelegtes Geld ist, um den Buchbestand zu erhalten.

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Jürgens-Bibliothek nun in entsprechendem Ambiente

Am 23. Februar 2023 wurden im Beisein der lokalen Presse die neuen Buchregale und Buchvitrinen vom Förderverein offiziell präsentiert. Das Bibliotheksteam (Leiterin Dr. Anja Belemann-Smit, Mitarbeiter*in Dr. Georg Wagner-Kyora und Tina Haseneyer) hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, die Sammlung zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in den Fritz-Levy-Raum zu schaffen und in die neuen Regale einzustellen. Hartmut Peters hatte eine Auswahl von Bänden aus der Bibliothek von Georg Heinrich Bernhard Jürgens in die Vitrinenschränke gestellt. So bot sich den Anwesenden auch ein erster optischer Eindruck, wie die neuen Regale zu nutzen seien, für die der Förderverein fast 47.000 Euro aufgewendet hatte (siehe dazu unten).

Im Uhrzeigersinn: Hans-Jürgen Klitsch, Dr. Matthias Bollmeyer, Tina Haseneyer, Dr. Anja Belemann-Smit, Dr. Georg Wagner-Kyora, 2 Vertreterinnen der Presse, Dr. Uwe Meiners, Jürgen Ploeger-Lobeck, Silke Vogelbusch, Hartmut Kroll

Der Förderverein, dessen Vorstand fast vollständig anwesend war, hatte zur offiziellen Einweihung des neuen Mobiliars Repräsentanten der drei Förderinstitutionen eingeladen. Dr. Uwe Meiners, Präsident der Oldenburgischen Landschaft, die 1. Kreisrätin Silke Vogelbusch des Landkreises Friesland, Thorsten Harms und Klaus Blum von der Landessparkasse zu Oldenburg hatten die Einladung gerne angenommen. (Mehr Informationen zur Finanzierung dieser Spezialregale finden Sie unten: November 2022)

Dr. Uwe Meiners (re.) im Gespräch mit unserem Schatzmeister Hartmut Kroll

Im Beisein von Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck zeigten sich die Förderer begeistert von den neuen Regalen. Nicht ganz uneitel können wir berichten, dass das Engagement des Fördervereins allseits gelobt und die Bedeutung des Ehrenamtes herausgestellt wurde.

Thorsten Harms von der Landessparkasse zu Oldenburg hatte anläßlich der Präsentation der neuen Regale ein wirklich passendes Geschenk mitgebracht: einen Band aus der Bibliographie „Vollständiges Bücher=Lexicon enthaltend alle von 1750 bis Ende des Jahres 1876 in Deutschland und in den angrenzenden Ländern gedruckten Büchern“. In diesem Fall die Jahre 1871 – 1876, Buchstaben A bis K, gedruckt 1877. Dieses Buch war von der LzO antiquarisch erworben worden und wurde nun dem Förderverein zur Einpflege in den alten Buchbestand übergeben. Wir sagen herzlichen Dank für diese wohlüberlegte Geschenk.

Übergabe des Buchgeschenks (v.l. Hans-Jürgen Klitsch, Hartmut Peters, Dr. Matthias Bollmeyer, Thorsten Harms, Dr. Georg Wagner-Kyora) (Foto: Tina Haseneyer)

Im Anschluss an den offiziellen Präsentationsakt und das obligatorische Pressefoto (siehe dazu im Pressearchiv) bot die Bibliotheksleiterin eine kurze Einführung in die historische Bibliothek an. In kurzweiliger Form wies Frau Dr. Belemann-Smit auf die Bedeutung der alten Bibliothek hin und zeigte, welche Schätze sich in ihr befinden.

Hartmut Kroll, Dr. Uwe Meiners, Klaus Blum und Thorsten Harms (v.li.) während der Bibliotheksführung von Dr. Belemann-Smit (Foto: Tina Haseneyer)

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Vitrinenbücherregale angeliefert und aufgebaut – Fa. EcoDesignLibrary leistet ganze Arbeit

30. Januar 2023: Das Team von EcoDesignLibrary aus Speyer ist überpünktlich am Mariengymnasium eingetroffen. Als Mitglieder des Fördervereins um 7.45 Uhr in der Bibliothek eintreffen, ist von den Hausmeistern nichts zu sehen – gut, dass die Fördervereinsmitglieder Schlüssel haben! So kann das Aufstellteam hereingelassen werden und die Arbeit beginnen. Um 8.25 Uhr ist dann auch ein Hausmeister in der Bibliothek, und die letzten Abschraubarbeiten können gemacht werden.

Entladen des Sattelschleppers

Zunächst wird der Sattelschlepper entladen. Es ist erstaunlich, welch eine große Menge an Bauelementen auf dem Schulhof lagert.

Zwischenlagerung auf dem Schulhof

Diese müssen nun alle in die Bibliotheksräume gebracht werden. Mitglieder des Fördervereins werden wiederholt gesichtet, wie sie Holzelemente von draußen nach drinnen tragen.

Hans-Jürgen Klitsch beim Transport von Regalböden vom Schulhof ins Gebäude

Der eigentliche Aufbau ist aufwändig. Es wird eine erstaunliche Menge an Handwerkszeug benötigt. Das ist anders als Billy-Regale zusammenzuschrauben.

Regalaufbau im Fritz-Levy-Raum
Regalaufbau 2. Tag – Hartmut Kroll bewundert das Flurregal

Am 2. Tag kommt am späten Vormittag Herr Janssen, der Berater und Planer der Fa. EcoDesignLibrary, vorbei, „weil er gerade in der Region“ ist. Herr Janssen, der den Förderverein großartig und absolut zuverlässig beraten hat, überprüft noch einmal selbst, ob seine Planung in den Maßen passt. Natürlich passt alles bestens.

Regalaufbau 2. Tag – Herr Janssen vergewissert sich, ob er alles gut ausgemessen hat
Regalaufbau 3. Tag – im Fritz-Levy-Raum wird der ganze Aufwand deutlich

Am 3. Tag des Aufbaus wird schon deutlich, welch großer optischer Gewinn mit den neuen Regalen und Vitrinenschränken erzielt wird. Am Nachmittag stellt das Aufbauteam fest, dass der Hersteller der Glastüren bei 3 Türen die Scharniere falsch angebracht haben. Nun müssen sie noch einmal aus Speyer anreisen, um die drei Türen einzubauen.

Regalaufbau 3. Tag – das sieht schon richtig gut aus
Regalaufbau 3. Tag – das Team bei der Arbeit an den Vitrinenschränken im Büro

Am 1. Februar um 20.45 Uhr hat das Team der Fa. EcoDesignLibrary ihr Werkzeug im Auto verstaut und ist abfahrbereit. Ob es zum geplanten Abendessen im Marienbräu noch gereicht hat, wissen wir nicht. Wir hoffen aber, dass das Marienbräu die Küche lange genug offen hatte, um den fleißigen Werkern ein verdientes Abendbrot zu servieren1Das Marienbräu hatte leider geschlossen; im weiteren Verlauf trafen sie auf geschlossene Küchen und geschlossene Lokale.. Wir bedanken uns ganz herzlich für solide, kreative und verantwortungsbewusste Arbeit und freundliches Auftreten.

Regalaufbau 3. Tag – es wird!
Blick in den Flur und in das Büro

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November 2022: Der Förderverein hat die Anschaffung von Glasschränken für die angemessene Unterbringung der Jürgensbibliothek und Teile der Schulbibliothek des 19. Jahrhunderts initiiert. Mit der Anschaffung dieser Vitrinenschränke wird die Ausstattung der Bibliothek des Mariengymnasiums weiter optimiert und aufgewertet. 

Diese Anschaffung hat ein finanzielles Volumen von mehr als 46.000,- €. Eine derartig hohe finanzielle Aufwendung kann nicht allein aus dem Vermögen des Fördervereins getätigt werden. So wurden vom Förderverein Anträge auf Unterstützung gestellt.

Eine großzügige Finanzierungshilfe wurde durch die Oldenburgische Landschaft gewährt. Diese teilte uns am 6. Dezember mit, dass sie 25.000,- aus dem Vermächtnis der Eheleute Irmgard und Egon Hanschen aus Wilhelmshaven beisteuern würde. Da hat der Nikolaus für uns ein großes Geschenk in seinem Sack gehabt, denn ohne diese Geldzuwendung wäre die Komplettlösung nicht zu stemmen gewesen.

Die Landessparkasse zu Oldenburg hat weitere 3.000,- € beigetragen. Der Landkreis Friesland hatte die Übernahme der noch fehlenden 4.100,- € bereits zugesagt; der Antrag auf Zuteilung wurde vom Förderverein nun gestellt. Aus dem Vermögen des Fördervereins wird ein Betrag von etwa 14.000,- € erbracht.

Für die finanzielle Unterstützung sind wir sehr dankbar. Es zeigt sich wieder einmal, dass in unserer Region eine große Bereitschaft besteht, kulturelle Einrichtungen mitzutragen. Die Bibliothek des Mariengymnasiums als Alleinstellungsmerkmal im Schulbezirk Weser-Ems wird nun weiter aufgewertet. Dafür arbeitet der Förderverein.

Zur geplanten Aufstellung der Glasschränke wird eine große und komplizierte Umräumaktion stattfinden müssen, um die 1.200 Bände umfassende Jürgens-Bibliothek sowie Bücher aus dem historischen Schulbestand in eben diesen Glasschränken zu präsentieren. Regale müssen abgebaut werden und an anderer Stelle aufgebaut bzw. zwischengelagert werden. Dies wird durch die Schule erledigt. Auch die in diesen Regalen befindlichen Bücher müssen in ein Zwischenlager verbracht werden, bevor sie wieder eingestellt werden können. Hier ist tätige Mithilfe durch die Vereinsmitglieder nötig. Den Aufbau der Vitrinenschränke werden Mitarbeiter der Fa. EcoDesign Library durchführen.

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Eingabe in den GBV

Wöchentlich geben wir die Titel der historischen Bibliothek in den Katalog des GBV (Gemeinsamer Bibliotheksverbund) ein. Diese Arbeit wird Mitglieder des Fördervereins noch auf Jahre beschäftigen, es sei denn, der Landkreis Friesland richtet eine Stelle für eine Fachkraft ein, die diese wichtige Arbeit übernimmt.

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Der Buchrestaurator zu Besuch

Am 23. November 2022 konnten Mitglieder des Vorstandes des Fördervereins und die Bibliotheksleiterin Herrn Gerit Depping von der Buchbinderei Depping in Münster in der Bibliothek begrüßen. Dieser Betrieb ist u.a. auf die Restaurierung von alten Büchern spezialisiert.

Herr Depping lieferte restaurierte Bücher aus dem historischen Schulbestand und der Ehrentrautschen Sammlung sowie letzte Restaurierungen aus der Jürgensbibliothek an. Diese Buchrestaurierungen waren durch den Förderverein mit einem hohen vierstelligen Betrag finanziert worden.

Gerit Depping (links) zeigt Dr. Anja Belemann-Smit (Bibliotheksleitung), Hartmut Kroll, Hartmut Peters und Hans-Jürgen Klitsch (alle Förderverein) die restaurierten Bücher

Die Restaurierungsarbeiten wurden wie immer zur äußersten Zufriedenheit des Fördervereins und der Bibliotheksleitung durchgeführt. Anschließend sichtete Herr Depping einen restaurierungsbedürftigen Bestand aus der Überlassung von historischen Büchern der evangelischen Kirchengemeinde Jever. Auch diese Restaurierung gedenkt der Förderverein finanziell zu ermöglichen.

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Ausstellung Jürgensbibliothek

Zum 13. November 2022 hatte die Bibliotheksleitung eine Buchausstellung zur Jürgensbibliothek mit einem Vortrag von Dr. Matthias Bollmeyer (Landesbibliothek Oldenburg) „Die Bibliothek des jeverschen Bürgermeisters und Botanikers Georg Heinrich Bernhard Jürgens im personengeschichtlichen Kontext“ in Planung.

Diese Veranstaltung hat nun stattgefunden. Sie war erfreulich gut besucht; auch ein Ur-Ur-Urenkel von Georg Heinrich Bernhard Jürgens war aus Süddeutschland angereist: Dr. Dr. Jan Jürgens. Der Vortrag von Dr. Bollmeyer war inhaltlich, sprachlich sowie in der medialen Untermalung äußerst gelungen und brachte viele neue Erkenntnisse. Jan Jürgens sagte anschließend: „Da habe ich viel Neues über meine Vorfahren erfahren.“

Blick in die Ausstellung mit Besuchern

Die dazugehörige Buchausstellung mit ausgewählten Bänden aus der Jürgensbibliothek wurde vom Fördervereinsmitglied Hartmut Peters kuratiert und zusammen mit Hans-Jürgen Klitsch, ebenfalls vom Förderverein, aufgebaut. Ihnen gelang eine ansprechende und interessante Präsentation.

Die Ausstellung gliederte sich in 8 Abteilungen wozu Peters und Klitsch einen ausführlichen Leitfaden erstellten.

Blick in die Ausstellung mit Besuchern

Leitfaden durch die Ausstellung „Die Jürgensbibliothek“

Abteilung 1: Algae Aquaticae

Abteilung 2: Jürgens als Naturwissenschaftler und juristische Bücher aus der Jürgensbibliothek

Abteilung 3: Widmungsexemplare von Autoren

Abteilung 4: Zwei Meter aus der Jürgensbibliothek

Abteilung 5: Ausgewählte Abbildungen aus naturkundlichen Büchern der Jürgensbibliothek

Abteilung 6: Schenkungsexemplar von Sophie de la Roche an Jürgens

Abteilung 7: Kuriosa mit Bezug zu Jever

Abteilung 8: Ausgewählte Buchprovenienzen

Vortrag Dr. Matthias Bollmeyer, rechts in der ersten Stuhlreihe unser Landrat Sven Ambrosy

Am 20. November konnte die Buchausstellung noch einmal besucht werden (16 Uhr bis 18 Uhr).

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Zum 450. Schuljubiläum im September 2023 – gleichzeitig besteht unser Verein dann 25 Jahre – planen wir eine große Buchausstellung, u.a. mit Büchern, die in Deutschland nur in der Bibliothek des Mariengymnasiums nachgewiesen sind.

TERMINE DER BIBLIOTHEKSLEITUNG

Die Sammlerin Ilse Krtschka überlässt ihre wertvolle Kinder- und Jugendbuchsammlung der Bibliothek des Mariengymnasiums. Das Jeversche Wochenblatt berichtet.

22.02.24 18:30 h Führung durch die Bibliothek des Mariengymnasiums, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über Tourist Information Stadt Jever 04461-939261)

207.03.23 18:30 h Führung: „Das Schönste und das Beste“, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über VHS Friesland-Wittmund)

11.04.23 18:30 h Führung: „Die Welt in alten Karten und Ansichten“, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über VHS Friesland-Wittmund)

02.05.24 18:30 h Führung durch die Bibliothek des Mariengymnasiums, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über Tourist Information Stadt Jever 04461-939261)

15.08.24 18:30 h Führung durch die Bibliothek des Mariengymnasiums, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über Tourist Information Stadt Jever 04461-939261)

24.10.24 18:30 h Führung durch die Bibliothek des Mariengymnasiums, Dr. Anja Belemann-Smit (Anmeldung über Tourist Information Stadt Jever 04461-939261)

Die Bibliotheksleitung bietet unter dem Titel „Wertvolle 90 Minuten“ regelmäßig öffentliche Führungen mit Vortrag an.


Es ist auch möglich, Gruppenführungen auf Anfrage zu organisieren.

Eingang Bibliothek, P.-W.-Janssen-Weg (bitte klingeln)

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    Das Marienbräu hatte leider geschlossen; im weiteren Verlauf trafen sie auf geschlossene Küchen und geschlossene Lokale.